Rechnungsabschluss 2020 des Landes

veröffentlicht am 21. Juni 2021

Zusammenfassung

Der Kärntner Landesrechnungshof prüfte den Rechnungsabschluss 2020 des Landes Kärnten, der zum zweiten Mal nach dem neuen Haushaltsrecht erstellt wurde. Eine besondere Herausforderung war die Bewältigung der Covid-19-Pandemie. Die damit verbundenen Maßnahmen stellen eine große finanzielle Belastung dar. Strukturreformen sind daher dringend erforderlich.

Haushaltsergebnis

Für das Jahr 2020 hat das Land im ursprünglichen Landesvoranschlag einen Nettofinanzierungsbedarf von 96,99 Millionen Euro budgetiert. Mit dem Nachtragsvoranschlag erhöhte sich dieser um 193,54 Millionen auf 290,53 Millionen Euro. Zum großen Teil war diese Veränderung auf den erwarteten Rückgang der gemeinschaftlichen Bundesabgaben aufgrund der Covid-19-Pandemie zurückzuführen.

Der Rechnungsabschluss ergibt einen um rund 50 Prozent niedrigeren Nettofinanzierungsbedarf von 145,27 Millionen Euro. Grund dafür war, dass es im Bereich der Wohnbauförderung durch höhere Rückzahlungen bei den Darlehen zu höheren Einzahlungen von 26,11 Millionen Euro und durch nicht ausgezahlte Förderungen zu niedrigeren Auszahlungen von 32,65 Millionen Euro gekommen ist. Weiters reduzierten sich die Ertragsanteile des Bundes statt der budgetierten Mindereinzahlungen von 146 Millionen Euro nur um 127 Millionen Euro.

Aufwendungen und Erträge

Das Land hatte im Jahr 2020 Aufwendungen von 3.039,25 Millionen Euro. Demgegenüber standen Erträge von 2.837,53 Millionen Euro. Das ergab ein negatives Nettoergebnis von 201,72 Millionen Euro.

Schulden

Im Jahr 2020 betrugen die Gesamtschulden des Landes Kärnten 3,46 Milliarden Euro nach ESVG (Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen). Mit 6.172 Euro hatte Kärnten im Bundesländervergleich nach wie vor die höchste Pro-Kopf-Verschuldung in Österreich.

Informationen

Der Landesrechnungshof übermittelte den Bericht am 14. Juni 2021 dem Kontrollausschuss und der Landesregierung als geprüfter Stelle. Somit ist der Bericht seit 21. Juni 2021 öffentlich.



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