Klinikum Klagenfurt – Ausbau Koronarangiographie

veröffentlicht am 30. Dezember 2025

Zusammenfassung

Die Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) plant den Ausbau der Koronarangiographie am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee. Der Kärntner Landesrechnungshof kritisiert unter anderem kostenintensive Überarbeitungen.

Ausgangslage

Der akute Herzinfarkt und weitere koronare Herzerkrankungen sind weltweit die Todesursache Nummer eins. Bis zum Jahr 2027 prognostiziert die KABEG für Kärnten eine 14-prozentige Steigerung an Herzkatheteruntersuchungen. Diese Untersuchungen werden mit Koronarangiographieanlagen durchgeführt. Die beiden Koronarangiographieanlagen in Kärnten, jeweils eine in Klagenfurt und Villach, waren jedoch bereits im Jahr 2024 völlig ausgelastet.

Planung

Der Regionale Strukturplan Gesundheit für das Land Kärnten 2030 (RSG-K 2030) sieht für Klagenfurt zwei weitere Koronarangiographieanlagen vor. Die KABEG plant dieses Großvorhaben in zwei Bauphasen. In der ersten Bauphase soll die Koronarangiographie 2 ausgebaut und eingerichtet werden mit einer Anbindung zur Koronarangiographie 1 und dem Rohbau für die Koronarangiographie 3. In der zweiten Bauphase soll die Koronarangiographie 3 eingerichtet werden.

Zur Planung vergab die KABEG ein Vorprojekt und ein Hauptprojekt. In der Vorprojektphase waren Grundsatzentscheidungen noch nicht final getroffen. Dadurch kam es zu starken Abänderungen des Vorprojekts und Zusatzkosten von über 100.000 Euro. Der Landesrechnungshof empfiehlt notwendige Grundsatzentscheidungen im Vorprojekt zu treffen, um kostenintensive Überarbeitungen zu vermeiden.

Kosten

Für dieses Großvorhaben legte die KABEG Soll-Kosten von 12,15 Millionen Euro vor. Der Landesrechnungshof korrigierte die Soll-Kosten im Zuge seiner Überprüfung auf 11,91 Millionen Euro. Teilweise stimmten Pläne und Baubeschreibungen nicht mit den Mengenermittlungen und den Leistungsverzeichnissen überein. Einheitspreise entsprachen nicht den ortsüblichen Marktverhältnissen. Leistungsverzeichnisse enthielten Eventualpositionen, die noch nicht endgültig entschieden waren. Der Landesrechnungshof empfiehlt Mengenermittlungen und Einheitspreise nochmals zu prüfen und endgültige Entscheidungen hinsichtlich der Eventualpositionen vor der Ausschreibung zu treffen.

Für den Betrieb der Koronarangiographie 2 und 3 rechnet die KABEG mit 20,1 zusätzlichen Vollzeitkräften und Folge-Kosten von insgesamt 10,68 Millionen Euro – 2,08 Millionen Euro davon für Personalkosten.

Informationen

Der Landesrechnungshof übermittelte den Bericht am 23. Dezember 2025 dem Kontrollausschuss, der Landesregierung und der KABEG als geprüfter Stelle. Somit ist der Bericht seit 30. Dezember 2025 öffentlich. Dieses Projekt hatte der Landesrechnungshof als Großvorhaben gesetzlich zu überprüfen.



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geografischer Bezug

Land KärntenStadt Klagenfurt

geprüfte Stelle(n)

KABEGLand Kärnten

Prüfinitiative

Gesetzesauftrag

Berichtsart

Großvorhaben

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Das Gesamtprojekt konnte im Wesentlichen innerhalb des vorgesehenen Kosten- und Terminrahmens umgesetzt werden. Die Ist-Kosten auf Preisbasis 12/2004 liegen mit 317,529 Millionen Euro rund 6,7 Prozent über den vergleichbaren im Jahr 2005 genehmigten Soll-Kosten von 297,49 Millionen Euro (ohne Projektteil CHO/ZMD, Preisbasis 12/2004) und somit innerhalb des festgelegten Kostenrahmens von +/-10 Prozent.
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