Generalsanierung Stiegerhof
veröffentlicht am 5. Juni 2024
Zusammenfassung
Die landwirtschaftliche Fachschule Stiegerhof in der Gemeinde Finkenstein ist eine von sieben landwirtschaftlichen Fachschulen in Kärnten. Sie bietet neben dem Fachbereich Landwirtschaft einen Schwerpunkt in Pferdewirtschaft an. Die Gebäude am Stiegerhof wurden zuletzt von 1968 bis 1970 aus- und umgebaut. Deswegen ist die Bausubstanz veraltet. Die Generalsanierung ist von Juni 2024 bis Mai 2028 geplant. Die geplanten Soll-Kosten betragen 46,82 Millionen Euro.
Teure Loggien
Das bestehende Schulgebäude des Stiegerhofs soll in das neue dreigeschossige Schul- und Internatsgebäude integriert werden. Vor den Klassenzimmern im ersten Obergeschoß sind Loggien geplant. Schülerinnen und Schüler sollen Pausen im Freien verbringen können. Die Loggien sollen auch als Sonnenschutz für die Klassenzimmer dienen. Der Unterricht an der Fachschule findet jedoch oft an anderen Orten am Areal statt. Zudem teilte der Bauphysiker mit, dass die Loggien nur bedingt vor Sonneneinstrahlung schützen würden. Der Landesrechnungshof erachtet die Loggien in Relation zum Nutzen als zu kostenintensiv.
Die Brüstungen der Loggien sind mit einer Stärke von rund 40 Zentimetern und der geringen Höhe von 89 Zentimetern geplant. Das stellt ein Sicherheitsrisiko dar: Schülerinnen und Schüler könnten die Brüstung als Sitzgelegenheit nutzen und stürzen.
Kosten-Nutzen-Aspekt berücksichtigen
Im Juli 2020 ging aus einem Architektenwettbewerb das Siegerprojekt für die Generalsanierung hervor. Die Jury entschied sich aufgrund der hohen architektonischen Qualität für ein Projekt, das bei den Schätzkosten im oberen Bereich lag. Das Land nahm den Vorschlag der Jury an, obwohl es ursprünglich die kostengünstigste Variante angestrebt hat.
Bei der weiteren Planung konnte das Landesimmobilienmanagement den freigegebenen Kostenrahmen nicht einhalten und musste das Projekt redimensionieren. Die Flächen und Qualitäten wurden verringert und ursprünglich geplante Sanierungen verworfen. Trotzdem war der genehmigte Kostenrahmen ausgeschöpft.
Informationen
Der Landesrechnungshof übermittelte den Bericht am 29. Mai 2024 dem Kontrollausschuss und der Landesregierung als geprüfter Stelle. Somit ist der Bericht seit 5. Juni 2024 öffentlich. Dieses Projekt hatte der Landesrechnungshof als Großvorhaben gesetzlich zu überprüfen.
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